âEs ist ein Thema, das uns alle beschäftigt.â Mit diesen Worten erĂśffnete JĂśrg Reithmeier, GeschäftsfĂźhrer RMS MOOVE am Mittwoch, den 23.11., unser Online-Event âContainerisierung bringt alle an den Tischâ. Von unserem BĂźro in Ravensburg aus haben wir zusammen mit dem BdKEP, dem Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste e.V., und Juliane Jähnke von LMCL, der Last Mile City Logistics-Community, die Veranstaltung gestreamt. Und vor genau diesem BĂźro zeigt sich regelmäĂig, warum der Bedarf an wirtschaftlichen LĂśsungen fĂźr die emissionsfreie Paketzustellung nie grĂśĂer war: âVor unserem BĂźro steht jede halbe Stunde ein Paketdienstleister auf dem BĂźrgersteig. Deshalb treibt uns das um. Wie kĂśnnen wir das Leben in Innenstädten gesĂźnder machen, wie kĂśnnen wir neuen Logistikformen und neuen Prozessen der Last-Mile-Logistik zum Durchbruch verhelfenâ, so unser GeschäftsfĂźhrer.
Beim Event ging es aber nicht einfach darum, erprobte LĂśsungen und neue Ideen zu präsentieren. Vielmehr wollten wir ein Forum schaffen, um die ganzheitliche Betrachtung der letzten Meile zu ermĂśglichen und verschiedene Stakeholder, LĂśsungsanbieter.innen sowie Anwender.innen zusammen an einen Tisch zu bringen. âWir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass es unheimlich wichtig ist, nicht nur einzelne Elemente der letzten Meile zu betrachten, sondern ganze Prozesseâ, erklärte JĂśrg Reithmeier bei der ErĂśffnung. âUnd was den heutigen Tag so spannend macht, ist, dass es uns gelungen ist, so viele Beteiligte in diesen Prozessketten zusammenzubringen, dass wir einen ganzen Tag haben, an dem wir diskutieren kĂśnnen. Und wir uns Gedanken machen kĂśnnen, wie wir die Elemente und Teilabschnitte optimal aufeinander abstimmen kĂśnnen.â Das RMS MOOVE-Team ist Ăźberzeugt: Um hocheffiziente, aber auch wirtschaftliche Ansätze zu verwirklichen, ist es letztendlich entscheidend, sich auszutauschen und kollaborativ zusammenzuarbeiten.
Vom Lkw bis zum Handwagen: Neue LĂśsungen
Unser Projektingenieur Mario Traunspurger erĂśffnete dann mit seiner Präsentation âDie letzte Meile mit Systemâ das eigentliche Programm. Er stellte die Situation und Anforderungen fĂźr urbane LogistiklĂśsungen sowie unser Gesamtsystem fĂźr die emissionsfreie letzte Meile nochmal als Hardware-Spezialist vor. âDie Radlogistik ist noch relativ jungâ, berichtete er, âund auch der Prozess, in den diese Radlogistik dann integriert ist, wird noch erprobt. Man erkennt aber bereits, dass man diese neuen Fahrzeuge, diese neuartigen Fahrzeugtypen in den Prozess eingliedern muss.â Gerade vor dem Hintergrund des Verbrennerverbots sei es entscheidend, alternative Fahrzeugtypen in den Gesamtprozess einzubinden, so dass man sich insbesondere hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses konkurrenzfähig aufstellen kĂśnne. Vom Lkw bis zum Handwagen fĂźr die FuĂgängerzone: Die Transportkette wird vor allem auf der letzten Meile immer heterogener. Der effiziente Umschlag von Sendungen rĂźckt somit immer mehr in den Fokus, so Mario Traunspurger.

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Falls Sie das Event verpasst haben oder einzelne Vorträge noch einmal ansehen wollen, haben wir gute Neuigkeiten fßr Sie. Das Video zur Veranstaltung ist ab sofort auf YouTube abrufbar.
Unser auf Wechselcontainer aufbauendes Gesamtsystem bietet in diesem Zusammenhang die perfekte LÜsung. Aber auch ßber die Hardware hinaus gibt es noch einiges zu tun. Im Laufe des Tages kamen deshalb auch Expert.innen rund um Software und FahrzeuglÜsung zu Wort. Besonders hinsichtlich der Flächennutzung und mÜglicher Umschlagspunkte, aber auch in Bezug auf Sortierungsanlagen, Vorkommissionierung und Routenplanung fanden spannende Gespräche statt. Thomas TÜpsch von Grßnfuchs zeigte, wie nachhaltiges Fulfillment durch Micro Hubs in der Praxis funktionieren kann. Von Gordon Krug folgten Impulse zur Elektromobilität und Standardisierung. Zusätzlich zu seiner Präsentation zeigte er direkt TransportlÜsungen von Cenntro.
Innovationstreiber auf der letzten Meile
Nach der Mittagspause sprach der RMS MOOVE-Partner Richard Dämpfle vom gleichnamigen Auto- und Fahrradhaus Dämpfle Ăźber das Verbrennerverbot als Innovationstreiber: âAm Anfang war das Elektro-Fahrrad, bĂśse gesagt, schwer, es hatte keine Reichweite. Innerhalb von zehn Jahren hat sich daraus ein nicht wegzudenkendes Sportgerät entwickelt.â
Zu den MÜglichkeiten fßr intelligente Routenplanung und automatische, beziehungsweise manuelle Vorkommissionierung fßr die Lastenradlogistik berichteten im Anschluss Max Gath von XTL GmbH und Michael Landstorfer von Logistics Reply ßber Softwareanwendungen. Vor allem die Vorteile einer freien Tourenplanung wurden dabei thematisiert. Während Max Gath dabei die SoftwarelÜsung von XTL vorfßhrte, zeigte Michael Landstorfer anhand einer Case Study, wie sich die letzte Meile in die gesamte WertschÜpfungskette einfßgt. Von FIAtec ergänzte Andreas Franke dann noch, wieso offene Schnittstellen eine wichtige Voraussetzung fßr den Erfolg von Steuerungssystemen in der urbanen Logistik sind.
Danach berichteten Paketdienstleister von konkreten City-Projekten. Dabei wurden vor allem die Rolle und die WĂźnsche der Kommunen thematisiert, die sich mit ambitionierten Klimazielen, Leerstand in den Innenstädten und einer alternden Bewohnerschaft auseinandersetzen mĂźssen. Michael Strohäcker von pakadoo stellte zusätzlich klar, dass offene Systeme langfristig erfolgreicher sein werden als umfassend optimierte, aber geschlossene Alternativen: âNeben dem Warenfluss muss auch der Informationsfluss gesichert sein.â Als neue Herausforderung, aber auch groĂe Chance thematisierte Andreas Schrade von sMAIL | GEA Post-Service GmbH die neuen Verpackungsvorschriften ab 2023.
Raum fĂźr Diskussionen und Austausch
Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmal herzlich bei allen Teilnehmenden und ZuhÜrenden! Durch Sie erst wurde unser Event zu einem vollen Erfolg fßr die urbane Logistik. Besonders die rege Beteiligung während der offenen Diskussion zum Ende des Events hat gezeigt, dass Containerisierung zwar den Nerv der Zeit trifft, das Thema Gesamtsystem aber darßber hinaus fßr alle Anbieter.innen und Anwender.innen von fundamentaler Bedeutung ist. Zusammen erreichen wir unser gemeinsames Ziel: die umfassende Optimierung hinsichtlich Effizienz und Produktivität entlang der ganzen nachhaltigen letzten Meile.
Zum Schluss wollen wir uns dann noch ausdrĂźcklich beim BdKEP und vor allem bei Andreas Schumann und Michael Zander bedanken. Sie haben es geschafft, alle Player auf vertrauensvoller Basis zusammenzubringen und fĂźr eine offene Diskussion zu sorgen.